Einen Tod musst du sterben von Susanne Mischke

15 August 2016

Der hohe Preis für ein fremdes Leben – Solider Kriminalroman über einen Hühnerbaron


In einem Moor in der Nähe von Hannover wird die brutal zugerichtete Leiche eines Mannes aufgefunden. Bei dem Toten handelt sich um den Hühnerbaron Johannes Falkenberg, der Eier aus Legebatterien als Bio-Eier verkaufte. Falkenbergs Witwe hält sich merkwürdig bedeckt, als würde sie etwas verheimlichen.

Ermittler Bodo Völxen ermittelt und stößt bald auf Tierschutzaktivisten, denen auch seine Tochter bockige Wanda angehört. Wird Völxen gegen seine eigene Tochter ermitteln?
 
Susanne Mischke wurde 1960 in Kempten geboren und lebt heute bei Hannover. Sie war mehrere Jahre Präsidentin der »Sisters in Crime« und erschrieb sich mit ihren fesselnden Kriminalromanen eine große Fangemeinde. Für das Buch »Wer nicht hören will, muß fühlen« erhielt sie die »Agathe«, den Frauen-Krimi-Preis der Stadt Wiesbaden. Ihre Hannover-Krimis haben über die Grenzen Niedersachsens hinaus großen Erfolg. (Quelle: Piper Verlag) 
 
Susanne Mischke hat mit ‚Einen Tod musst du sterben‘ einen soliden, eher ruhigeren Kriminalroman geschrieben. Auch wenn das Verbrechen von äußerster Brutalität zeugt, so liest sich der Krimi dennoch in einem etwas gemäßigten Tempo. Mir fehlte ein bisschen Pfiff und Power, aber Susanne Mischke stimmt mich mit ihrem sehr schönen Schreibstil und den wirklich interessant erschaffenen Charakteren wieder milde.

Der Schreibstil ist federleicht und in einer sehr klaren Sprache zu lesen. Susanne Mischke legt Wert auf das Drumherum, auf Kleinigkeiten und Nebensächlichkeiten, die sie geschickt und intelligent in die Handlung schreibt. Dadurch wird die Handlung sehr harmonisch und vollständig und ich kann mir Schauplätze, Ereignisse und Figuren sehr gut vorstellen. Die Spannung gleicht einem roten Faden, der jedoch nur selten in die Höhe ausschlägt, aber dennoch mag ich es, dieses Buch zu lesen und bin gut unterhalten.

Das Thema dieses Kriminalromans befasst sich unter anderem mit dem immer wieder aktuellen Thema Bioprodukte. Hier geht es um Eier, die der Hofbesitzer Falkenberg als solche verkaufte obwohl er sie per Lkw aus Polen bezog. Nachvollziehbar, dass es da zu Unmut im Umfeld kommt und eventuell dort ein Mordmotiv zu suchen ist.

Interessant beschreibt die Autorin den Konflikt zwischen Ermittler und Vater und zwischen Tochter und Tierschutzaktivistin. Wer gewinnt die Oberhand, der Vater oder der Ermittler? Was ist der Tochter wichtiger, die Tierschutzorganisation oder ein friedliches Familienleben? Und zu guter Letzt, wie verhält sich die Mutter, die plötzlich zwischen zwei Stühlen sitzt. Hier fand ich die Handlungen und auch die Gedanken von Vater, Tochter und Mutter sehr authentisch dargestellt.

Die zweite Thematik dieses Kriminalromans bezieht dich auf den Handel mit Organen, denn dem Toten Falkenberg wurde das Herz entnommen, das er vormals als Organspende erhalten hatte.

In diesem Kriminalroman wimmelt es von Figuren, die alle scheinbar ein Mordmotiv haben. Diese Figuren sind teilweise miteinander verstrickt und fast jeder kennt hier jeden. Manches kam mir sehr konstruiert vor, manchmal wäre weniger etwas mehr gewesen, aber insgesamt empfand ich die Leben der Protagonisten gut in Szene gesetzt.

Der etwas kauzige, eher ruhige und harmoniebedürftige Ermittler ist sympathisch und auch sein Team kann sich sehen lassen.

Dieses Buch war sehr nett, aber ich mag es dann doch lieber etwas spannender und rasanter. 
Ein solider Kriminalroman in einem schönen Schreibstil, mit interessanten Figuren und einem sehr sympathischen Ermittler. Allerdings hätte diesem Krimi etwas mehr Tempo gut getan.



Erscheinungsdatum Erstausgabe : 15.09.2014
Aktuelle Ausgabe : 01.08.2016
Verlag : Piper
Flexibler Einband 352 Seiten

Sprache: Deutsch

2 Kommentare:

  1. Tolle aussagekräftige Rezi! Ich glaube das ist im Moment kein Buch was mich reizen könnte.

    LG Tanja

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    1. Für ruhigere Zeiten, vielleicht, liebe Tanja.

      Herzliche Grüße

      Nisnis

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